Die wichtigsten Pferderennen in Frankreich
"Klassische" Galopprennen in Frankreich
Die Mehrzahl der aus England oder Deutschland bekannten "klassischen" Rennen, Zuchtprüfungen für dreijährige Pferde, gibt es auch im Nachbarland Frankreich, allerdings unter eigenen Bezeichnungen. Poule d'Essai des Poulains und Poule d'Essai des Poulains sind die französische Entsprechung der 2000 Guineas (Poulains, Hengste über 1600 Meter) und 1000 Guineas (Pouliches, Stuten über 1600 Meter). Auf beide Prüfungen können die Wettfreunde im Mai auf der führenden Galopprennbahn des Landes, Paris-Longchamp, ihre Wetten platzieren, und beide Rennen haben Gruppe-I-Status. Das Gegenstück zum Derby ist der Prix du Jockey Club (natürlich ebenfalls Gruppe I). Dieses Rennen wird traditionell am ersten Samstag im Juni auf der Bahn Chantilly ausgetragen. Es führt über 2100 Neter und ist das Galopprennen mit der zweithöchsten Dotierung in Frankreich. Das Stutenderby findet an selber Stelle ebenfalls noch im Juni statt, gleichfalls über 2100 Meter. Der Name Prix de Diane zeigt die Verwandtschaft mit dem deutschen Preis der Diana, der in Düsseldorf stattfindet. Auch der Prix de Diane ist, wenig überraschend, ein Gruppe-I-Rennen.
Wo finden Frankreichs Grupperennen der Traber statt?
Frankreich verfügt über eine hohe Dichte an Rennbahnen. Wir haben allein etwa 75 Rennbahnen gezählt, auf denen regelmäßig PMU-Veranstaltungen stattfinden und die natürlich auch alle bei JAXX für Ihre Wetten bereitstehen. Da sind kleinere Rennbahnen noch nicht erfasst. Galopp und Trab sind gleichermaßen stark vertreten, eine Reihe von Rennbahnen bietet auch beides an (zum Beispiel Le Croise-Laroche, Lyon, Vichy, Pornichet, Nantes, Nancy). Dennoch wird die Masse an Grupperennen von vergleichsweise wenig Rennbahnen ausgetragen. Bei den Galoppern sind dies die Pariser Bahnen Longchamp und Saint-Cloud, das vor der Hauptstadt gelegene Chantilly und Deauville im Nordosten des Landes. Grupperennen über die Hindernisse finden in der Regel auf der Pariser Bahn Auteuil statt, wo Sie unter anderem auf alle neun französischen Gruppe-I-Rennen über die Sprünge wetten können. Bei den Trabern konzentriert sich das Geschehen auf die führende Bahn des Landes, Vincennes, und das auf spektakuläre Weise: In Vincennes fanden beispielsweise allein im Dezember 2021 31 Grupperennen statt. Andere Trabrennbahnen kommen beim Grand National du Trot zum Zuge, einer Rennserie, die reihum auf verschiedenen Trabrennbahnen des Landes jeweils mit einem Grupperennen gastiert.
Wenn das Kalenderjahr beginnt, steht zunächst der Trabrennsport im Fokus. Die Galopper haben zwar schon in den Wintermonaten ein großes, sich über diverse Wochen erstreckendes Meeting in Cagnes-sur-Mer, der Januar steht aber im Zeichen der wichtigsten Trabrennen der Saison. In Vincennes findet am letzten Sonntag im Januar der Prix d'Amerique statt, das bedeutendste Trabrennen Europas, mit einer Million Euro dotiert. In den Wochen davor und danach gibt es zahlreiche weitere Hochkaräter, zum Beispiel den Prix de Cornulier, das wichtigste Trabreiten der Saison, ein mit 700.000 Euro dotiertes Gruppe-I-Rennen. Es findet traditionell eine Woche vor dem Prix d'Amerique statt. Nach dem Prix d'Amerique gibt es im Februar mit dem Prix de France und dem Grand Prix de Paris noch zwei weitere Weltklasserennen, danach ist die Hauptsaison im Bois de Boulogne beendet.
Hindernisrennen in Frankreich
Drei Nationen zeichnen für den Löwenanteil der Hindernisrennen in Europa verantwortlich: Großbritannien, Irland und Frankreich. Iren scheinen ihre Wetten oft sogar bevorzugt auf diese Rennen zu platzieren, die auf der britischen und der grünen Insel unter der Bezeichnung National Hunt laufen. Die französische Wettgesellschaft PMU ist bestrebt, an möglichst vielen Renntagen ein umfassendes Programm anzubieten: Trabrennen, Galopp auf der Flachen und Hindernisrennen. Letztere finden daher auf zahlreichen Bahnen statt, zum Beispiel auf den renommierten Bahnen Fontainebleau und Comnpiegne. Star unter den französischen Hindernisbahnen ist allerdings die schon erwähnte Bahn Auteuil in Paris. Sie wurde 1873 eingeweiht und von Beginn an den Hindernisrennen vorbehalten. Auf dem Geläuf lässt sich in insgesamt 25 Varianten ein Kurs abstecken, zum Teil für Jagdrennen und zum Teil für Hindernisrennen. Die Distanzen der Rennen liegen meist zwischen 3000 und 6000 Metern.
Wichtige Galopp-Meetings im französischen Kalender
Jahreszeitlich bedingt findet das erste große französische Galoppmeeting in Cagnes-sur-Mer statt. Das milde Mittelmmerklima ermöglicht dort ganzjährig Grasbahnrennen, weshalb die Bahn vor allem im Januar und Frebruar stark im Rennkalender vertreten ist. Man beginnt für einige Wochen mit Hindernisrennen, dann kommt auch die Flachbahn zu ihrem Recht. Das Meeting muss ohne Grupperennen auskommen, bildet aber dennoch einen Fixpunkt im französischen Rennkalender. Den krönenden Abschluss bildet im Februar der Grand Prix de la Riviera Cote d'Azur, ein fürstlich dotiertes Listenrennen. Auch Freunden der Pferdewette bei JAXX kommt das Meeting während der hiesigen Sandbahnzeit gerade recht.
Das Frühjahr und der Frühsommer halten in Frankreich zahlreiche hochklassige Rennen bereit. Dazu gehören auch die vier bereits erwähnten klassischen Rennen - ein definitives Gegenstück zum St Leger kennt der französische Rennkalender nicht. Mehrtägige Meetings stehen in dieser Zeit allerdings nicht im Kalender. Das ändert sich im August, denn dann findet traditionell das Sommermeeting im Seebad Deauville an der Kanalküste statt. Deauville verfügt über zwei Rennbahnen, wobei die Rennkurse Deauville und Clairefontaine kaum einen Steinwurf auseinanderliegen. Beide Bahnen bieten im Wechsel vier Wochen lang exzellenten Sport, zu dem auch eine Reihe von Grupperennen gehört. Am Finaltag findet der Grand Prix de Deauville (Gruppe II, 2500 Meter, 200.000 Euro) statt.
Das bedeutendste französische Meeting hingegen umfasst nur ein Wochenende, an dem jedoch mit dem Prix de l'Arc de Triomphe (Gruppe I, 2400 Meter, 5.000.000 Euro) das bedeutendste europäische Galopprennen stattfindet. Die häufig kurz als "der Arc" bezeichnete Prüfung in Paris-Longchamp erlebt regelmäßig Weltklassepferde auch aus England, Irland, Japan und gelegentlich aus Deutschland am Start. Die USA sind vermutlich vor allem deshalb nicht vertreten, weil es sich um ein Grasbahnrennen handelt. Dass es der zahlenmäßig überschaubaren deutschen Zucht 2011 mit Danedream und 2021 mit Torquator Tasso zweimal gelang, die Trophäe nach Deutschland zu holen, kann angesichts der Konkurrenz gar nicht zu hoch bewertet werden. Insgesamt finden am Samstag und Sonntag des Meetings sieben Gruppe-I-Rennen statt. Das feste Datum für den Arc ist seit der ersten Austragung 1920 der erste Sonntag im Oktober.