Pferderennen auf Sand - alles zu den Sandbahnrennen
Galopprennen sind eine durchaus vielseitige Sportart, denn die Anforderungen an die Pferde sind oft völlig unterschiedlicher Natur. Ob ein Rennen über 1000 oder 3000 Meter führt, ist ein erheblicher Unterschied. Ob es sich um Jagdrennen, Hürdenrennen oder Prüfungen auf der Flachbahn handelt, interessiert bei der Platzierung von Pferdewetten natürlich auch. Und dann gibt es auch noch die Unterteilung in Rennen auf Gras - oft auch Turf genannt - oder anderem Untergrund, allgemein als Rennen auf der Allwetterbahn bezeichnet.
Der Einfluss des Wetters bei Pferderennen
In Europa, aber zum Beispiel auch in Südafrika sind die äußeren Bedingungen der entscheidende Grund, Pferderennen nicht auf die Grasbahn zu beschränken. Grasbahnrennen sind anfällig gegen widrige Witterung, wozu vor allem ganzjährig starke Regenfälle gehören. Aber auch Frost oder Schneefall führen rasch zur Absage von Renntagen, wenn die Sicherheit der Aktiven, Pferde wie Reiter, nicht absolut sicher gewährleistet werden kann. In Skandinavien ist schon die Erhaltung und Pflege von Grasbahnen so schwierig, dass man sich in aller Regel auf Galopp auf der Allwetterbahn beschränkt. In Mitteleuropa finden Rennen auf der Allwetterbahn überwiegend in den Wintermonaten statt.
Die Geschichte der Sandbahnen
Rennen auf der Allwetterbahn, das bedeutete Jahrhunderte lang, dass auf Sand gelaufen wurde. Aber schon früh im 20. Jahrhundert war man bemüht, andere Bodenbeläge zu entwickeln, wie es beispielsweise auch in der Leichtathletik geschah. Bei Pferderennbahnen wurden verschiedene Arten künstlichen Geläufs entwickelt, die sowohl Rennen unter widrigen Wetterbedingungen ermöglichen sollen als auch einige Nachteile einer Sandbahn ausmerzen sollen, beispielsweise dass das Geläuf oft sehr langsam ist. Am verbreitetsten ist Polytrack, eine Mischung aus Sand, Kunststofffasern und Kleinteilen aus wiederverwertetem Gummi, beschichtet mit Wachs. Polytrack ist auf den englischen Bahnen Lingfield, Kempton und Chelmsford verlegt, aber auch auf den französischen Allwetterbahnen in Chantilly (erst vor wenigen Jahren angelegt), Deauville, Marseille und Pau. Südafrika baute 2013 Polytrack-Bahnen in Fairview und Greyville. Viele Freunde der Pferdewette begrüßten dies, weil dort insbesondere Regen nicht mehr so oft zur Absage von Renntagen führt wie früher.
Bekannte Sandbahnen im Pferderennsport
Ebenfalls auf einigen bekannten Rennbahnen verwendet und in der Zusammensetzung Polytrack ähnlich ist Tapeta. Auf Tapeta setzen zum Beispiel die anderen drei englischen Allwetterbahnen Wolverhampton, Newcastle und seit 2021 Southwell, vorher die letzte echte Sandbahn Englands. Auch auf einigen bekannten US-Bahnen wie Gulfstream Park wurde Tapeta verlegt. In den USA setzen allerdings zahlreiche Rennveranstalter bevorzugt auf die traditionelle Sandbahn. In den Vereinigten Staaten wird, anders als in Europa, sogar bevorzugt auf Sand statt auf Gras gelaufen, was auch für Toprennen bis hin zum Kentucky Derby oder dem Breeders Cup Classic gilt. Bei der Eröffnung der spektakulären Rennbahn Meydan in der Wüste Dubais 2010 setzte man auf Tapeta. Diese Entscheidung traf jedoch vor allem in den USA nicht auf Gegenliebe. Um die Attraktivität des Dubai World Cup Carnivals und des World Cups im besonderen für US-Starter zu erhöhen, wechselte man am Golf 2014 zurück zur klassischen Sandbahn, wie es sie schon auf Meydans Vorgängerbahn Nad Al Sheba gegeben hatte. Einige weitere, weniger bekannte Geläuf-Arten sind vor allem in den USA und Australien verbreitet.
Generell neigen wir gelegentlich dazu, auch Rennen auf Polytrack, Tapeta oder anderen Geläufarten als Sandbahnrennen zu bezeichnen. Das ist streng genommen nicht korrekt, Sandbahn wird hier gewissermaßen gleichgesetzt mit Allwetterbahn und "alles außer Grasbahn". In Großbritannien spricht man vereinfacht von Rennen auf Dirt und auf Turf.
Sandrennbahnen in Deutschland
In Deutschland gibt es aktuell zwei Sandbahnen, in Dortmund und in Neuss. Letztere Bahn geriet allerdings 2020 in Turbulenzen, der Rennverein musste Insolvenz anmelden. 2021 sprach sich dann der seit 2020 neu zusammengesetzte Neusser Stadtrat mehrheitlich kategorisch gegen Galopprennen aus, was das unrühmliche Ende des Galoppsports und der Pferdewette vor Ort in Neuss nach 145 Jahren bedeutete. Seitdem kann nur in Dortmund-Wambel - wo es auch eine Grasbahn gibt - auf Sand veranstaltet werden. Die in den letzten Jahren stark geschrumpfte Anzahl von Winter-Renntagen bewältigt man dort allerdings problemlos. Seit Jahren diskutiert, aber noch nicht konkret in Angriff genommen wurde der Bau einer Sandbahn in Köln. Dies wäre nicht zuletzt deshalb sinnvoll, weil Köln Deutschlands größter Trainingsstandort ist.
Wetten auf Sandrennbahnen bei JAXX Pferdewetten
JAXX-Kunden haben vor allem in Großbritannien und Südafrika häufig die Möglichkeit, ihre Pferdewetten auf Sandbahnrennen zu platzieren. Vor allem auf der Insel ist man mittlerweile auch recht fortgeschritten, hochklassigen Sport auf Dirt anzubieten. Listenrennen hat fast jede Allwetterbahn im Rennkalender, in Lingfield gibt es seit einigen Jahren sogar das Winter Derby (Gruppe 3). Dass in England ganzjährig Rennen auf Dirt stattfinden, hängt auch damit zusammen, dass die sechs Allwetterbahnen genau die Rennkurse sind, die über Flutlicht verfügen. In Irland genießt die Polytrack-Bahn Dundalk dieses Alleinstellungsmerkmal. In Südafrika sind Rennen auf Dirt bei JAXX sofort zu erkennen, da die entsprechenden Renntage unter der Bezeichnung Fairview Poly oder Greyville Poly im JAXX-Rennkalender auftauchen. Am Kap verfügt Greyville über Flutlicht und bietet gelegentlich Twilight Meetings in den frühen Abendstunden an.
Trabrennen auf Sandbahnen
Wer gern Wetten auf Trabrennen platziert, wird sich freuen, dass die Frage des Geläufs im Trabrennsport weitgehend geklärt ist. Der Untergrund moderner Trabrennbahnen ähnelt stark dem einer Allwetterbahn der Galopper. Die Vorteile liegen nach dem Betrachten der Lage im Galoppsport auf der Hand: Trabrennsport kann weitgehend unabhängig von der Jahreszeit stattfinden und ist weniger anfällig gegen Regen, Schnee und Eis. Es überrascht aus dieser Sicht nicht, dass in Skandinavien der Trabsport das Renngeschehen dominiert und Galopp eher ein Nischendasein fristet. Ebenso dürfte es kein Zufall sein, dass die Hochsaison des französischen Trabsports im Allgemeinen und der Bahn Vincennes im Besonderen in den Wintermonaten liegt. Auf diese Weise ergänzen sich Galopp und Trab darin, ganzjährig ein attraktives Rennangebot bereitzustellen. Bemerkenswert auch: Während aktuell Dortmund als einzige deutsche Galopprennbahn unter Flutlicht veranstalten kann, ist das bei unseren führenden Trabrennbahnen selbstverständlich. Vor allem an langen Winterabenden, wenn der Galoppsport pausiert, passt es daher recht gut, wenn es bei den Trabern heißt: Hals und Bein für Ihre Wetten!